Universitätsklinikum Halle

Halle Kröllwitz

Bauherr Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Bauvolumen KGR 100-700 175 Mio. Euro
Realisierung 1998 bis 2004
mit Hascher Jehle Architektur
Leistungsphasen 1 bis 7
Bruttogeschossfläche 64.500 m²

Städtebauliche Einbindung / Gesamtkonzeption

Die Neubauten bieten dem gesamten Quartier eine klare städtebauliche Neuordnung in Form eines Gesamten­sembles und schaffen eine eigenständige architektonische Identität mit freundlichem und einladendem Charakter. Die sanfte Höhenentwicklung, ausgeprägte Gliederung der Baumassen und Vernetzung mit dem Landschaftsraum sind die wesentlichen Grundzüge der offenen Gesamtkomposition. Trotz klarer Ordnung wurde keine finite Großform, sondern eine entwicklungsfähige, lebendige Struktur mit menschlichem Maßstab entworfen. Die Altbausubstanz wird funktional mit kurzen Wegen eingebunden. Das zentral verbindende Element zwischen äußerlich unangetasteter - und damit während der Bauzeit voll funktionsfähiger Altbausubstanz - und der Neubaumaßnahme ist die neue leicht und transparent gestaltete Magistrale. Im Westen weist ihr weitausladendes Vordach signifikant den Haupteingang für den Publikumsverkehr aus. Im Osten bindet sie die Forschungs- und Lehrgebäude an das Klinikum an. Weithin sichtbar orientiert sich der ebenerdige Haupteingang zum Hubertusplatz mit der großen Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs. Von hier aus entwickelt sich die Magistrale als Hauptbewegungsachse zwischen den bestehenden Gebäuden, den klinischen Zentren und medizinischen Einrichtungen der Neubauten (23 OP-Räume, Intensivpflege und Bereiche für Forschung und Lehre).

Gestaltung

Im Vordergrund der Gestaltung steht der hochwertige Aufenthalts- und Arbeitsraum, dessen Qualität nicht nur von der Erscheinung der Wände, Decken und Böden abhängt, sondern auch von den nicht greifbaren und dennoch ganz konkreten Dimensionen wie Licht, Schatten, natürlichem Luftwechsel und dem Ausblick in den Landschaftsraum. Die lichtdurchflutete Magistrale ist durch das Wechselspiel zwischen Innenhöfen und attraktiv gestalteten Leitstellen vor den Kliniken und Instituten gegliedert. Ihre natürliche Be- und Entlüftung durch großzügige Lüftungselemente in Querrichtung trägt zu einer betriebswirtschaftlichen Einsparung von Energiekosten bei. Außenliegende Sonnenschutz­elemente und der vorgelagerte, adiabat kühlende See schützen vor Überhitzung im Sommer. Im Winter ermöglichen die Glasflächen auf der Südseite passive solare Energiegewinne. Die zahlreichen und vielfältigen Pflanzen in der Magistrale schaffen eine wintergartenähnliche Atmosphäre und tragen durch ihre Sauerstoffanreicherung zu einer hohen Aufenthaltsqualität bei.

Modellansicht

Bauphase

Westseite mit Hubschrauberlandeplatz

Magistrale